Person mit akuten Beschwerden nutzt Smartphone für schnelle telemedizinische Beratung
Ratgeber

Telemedizin bei akuten Beschwerden: Wann Online-Ärzte helfen können

Telemedizin Portal
13 Min. Lesezeit
Plötzlich krank und kein Arzt erreichbar? Erfahren Sie, bei welchen akuten Beschwerden Telemedizin schnelle Hilfe bietet und wann Sie besser in die Notaufnahme gehen sollten.

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Es ist Sonntagabend, Sie haben plötzlich starke Halsschmerzen und Fieber. Die Hausarztpraxis ist geschlossen, der Bereitschaftsdienst schwer erreichbar, und die Notaufnahme wirkt überfüllt und übertrieben für Ihre Beschwerden. Was tun?

Telemedizin kann in solchen Situationen schnelle und unkomplizierte Hilfe bieten. Innerhalb weniger Minuten können Sie mit einem approbierten Arzt sprechen, eine Einschätzung erhalten und gegebenenfalls ein Rezept oder eine Krankschreibung bekommen – ohne das Haus verlassen zu müssen.

Doch bei welchen akuten Beschwerden ist Telemedizin sinnvoll? Wo liegen die Grenzen? Und wann sollten Sie trotzdem in die Notaufnahme fahren? Dieser Ratgeber gibt Ihnen klare Orientierung für den Notfall.

Was sind akute Beschwerden? Definition und Abgrenzung

Akute Beschwerden sind gesundheitliche Probleme, die plötzlich auftreten und kurzfristig ärztliche Hilfe erfordern. Sie unterscheiden sich von chronischen Erkrankungen, die über längere Zeit bestehen.

Typische Merkmale akuter Beschwerden

Plötzlicher Beginn: Die Symptome setzen innerhalb von Stunden oder wenigen Tagen ein, nicht schleichend über Wochen oder Monate.

Kurze Dauer: Die Beschwerden halten typischerweise einige Tage bis wenige Wochen an.

Behandlungsbedarf: Sie erfordern zeitnahe medizinische Beratung oder Behandlung, um Komplikationen zu vermeiden oder Leiden zu lindern.

Unterschied zwischen akut, dringend und Notfall

Es ist wichtig, die Dringlichkeit richtig einzuschätzen:

Akute, aber nicht dringende Beschwerden:

  • Leichte bis mittelschwere Symptome
  • Behandlung kann innerhalb von 24-48 Stunden erfolgen
  • Keine unmittelbare Gefahr
  • Beispiele: Erkältung, leichter Harnwegsinfekt, Hautausschlag

Dringende Beschwerden:

  • Stärkere Symptome, die noch am selben Tag behandelt werden sollten
  • Mögliches Risiko von Komplikationen
  • Beispiele: Hohes Fieber, starke Schmerzen, Verdacht auf Infektion

Notfälle:

  • Lebensbedrohliche Situationen
  • Sofortige medizinische Versorgung erforderlich
  • Beispiele: Brustschmerzen, Atemnot, Bewusstlosigkeit, schwere Verletzungen
  • Immer 112 wählen!

Telemedizin eignet sich für die ersten beiden Kategorien, nicht für echte Notfälle.

Bei welchen akuten Beschwerden kann Telemedizin helfen?

Online-Ärzte können bei einer Vielzahl leichter bis mittelschwerer akuter Beschwerden kompetent beraten und behandeln.

Atemwegsinfekte und Erkältungskrankheiten

Geeignet für Telemedizin:

  • Halsschmerzen und Schluckbeschwerden
  • Schnupfen und verstopfte Nase
  • Husten ohne Atemnot
  • Leichtes bis mäßiges Fieber
  • Ohrenschmerzen bei Verdacht auf Mittelohrentzündung
  • Nasennebenhöhlenentzündung

Der Arzt kann per Video die Rachenentzündung einschätzen, nach Begleitsymptomen fragen und entscheiden, ob ein Antibiotikum nötig ist. Auch Krankschreibungen sind problemlos möglich.

Grenzen:

  • Hohes Fieber über 40 Grad
  • Starke Atemnot oder pfeifende Atmung
  • Verdacht auf Lungenentzündung
  • Brustschmerzen beim Atmen

Magen-Darm-Beschwerden

Geeignet für Telemedizin:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Durchfall ohne Blutbeimengungen
  • Leichte bis mittlere Bauchschmerzen
  • Sodbrennen und Magenbeschwerden
  • Verdacht auf Nahrungsmittelunverträglichkeit

Der Online-Arzt kann Ratschläge zur Selbstbehandlung geben, Medikamente gegen Übelkeit verschreiben und beurteilen, ob eine körperliche Untersuchung nötig ist.

Grenzen:

  • Starke, anhaltende Bauchschmerzen
  • Blutiger Durchfall oder Stuhl
  • Anhaltendes Erbrechen über 24 Stunden
  • Anzeichen von Dehydrierung
  • Verdacht auf Blinddarmentzündung

Hautprobleme und Allergien

Geeignet für Telemedizin:

  • Hautausschläge und Ekzeme
  • Allergische Reaktionen ohne Atemnot
  • Insektenstiche mit lokaler Schwellung
  • Sonnenbrand
  • Akne-Schübe
  • Verdacht auf Pilzinfektionen
  • Nesselsucht

Hautprobleme eignen sich besonders gut für Video-Sprechstunden, da der Arzt die betroffenen Stellen visuell beurteilen kann. Fotos können bei Bedarf auch asynchron übermittelt werden.

Grenzen:

  • Schwere allergische Reaktionen mit Atemnot oder Schwellungen im Gesicht
  • Große Verbrennungen oder Verätzungen
  • Stark infizierte Wunden
  • Tiefe Verletzungen

Harnwegsinfekte und urologische Beschwerden

Geeignet für Telemedizin:

  • Brennen beim Wasserlassen
  • Häufiger Harndrang
  • Leichte Blasenentzündung
  • Leichte Flankenschmerzen bei Frauen

Besonders bei Frauen mit wiederkehrenden Blasenentzündungen kann Telemedizin schnell helfen. Der Arzt verschreibt nach Anamnese oft ein Antibiotikum, ohne dass eine körperliche Untersuchung nötig ist.

Grenzen:

  • Hohes Fieber und Flankenschmerzen (Verdacht auf Nierenbeckenentzündung)
  • Blut im Urin
  • Starke Schmerzen
  • Beschwerden bei Männern (höheres Risiko für Komplikationen)

Augenprobleme

Geeignet für Telemedizin:

  • Bindehautentzündung mit Rötung und Jucken
  • Trockene, gereizte Augen
  • Leichte Augenschwellung
  • Gerstenkorn

Der Arzt kann das gerötete Auge per Video beurteilen und bei bakterieller Infektion antibiotische Augentropfen verschreiben.

Grenzen:

  • Plötzlicher Sehverlust oder Sehstörungen
  • Starke Schmerzen im Auge
  • Verletzungen des Auges
  • Lichtblitze oder Schleiersehen
  • Verdacht auf Glaukom-Anfall

Verletzungen und Schmerzen

Eingeschränkt geeignet:

  • Leichte Prellungen und Verstauchungen
  • Rückenschmerzen bei bekanntem Leiden
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Muskelschmerzen

Bei Verletzungen und Schmerzen ist die telemedizinische Einschätzung schwieriger, da Tasten und Bewegen wichtig für die Diagnose sind.

Grenzen:

  • Verdacht auf Knochenbrüche
  • Kopfschmerzen nach Sturz oder Unfall
  • Plötzliche, sehr starke Kopfschmerzen
  • Brustschmerzen
  • Starke, unerklärliche Schmerzen

Wann Sie NICHT auf Telemedizin vertrauen sollten: Absolute Notfälle

Es gibt Situationen, in denen Sie sofort den Notruf 112 wählen oder die Notaufnahme aufsuchen müssen. Telemedizin ist dann keine Option.

Lebensbedrohliche Symptome

Immer 112 wählen bei:

  • Starke Brustschmerzen, Engegefühl, Druck (Herzinfarkt-Verdacht)
  • Plötzliche starke Atemnot
  • Bewusstlosigkeit oder starke Benommenheit
  • Lähmungserscheinungen, hängender Mundwinkel, Sprachstörungen (Schlaganfall-Verdacht)
  • Schwere Blutungen
  • Starke Verbrennungen
  • Schwere Unfälle und Verletzungen
  • Vergiftungen
  • Selbstmordgedanken oder akute psychische Krise

Symptome, die in die Notaufnahme gehören

Suchen Sie umgehend die Notaufnahme auf bei:

  • Sehr hohem Fieber über 40 Grad, das nicht sinkt
  • Anhaltendem Erbrechen und Unfähigkeit, Flüssigkeit bei sich zu behalten
  • Starken Bauchschmerzen, die zunehmen
  • Blutigem Stuhl oder Erbrechen von Blut
  • Plötzlichen starken Kopfschmerzen wie noch nie
  • Nackensteifigkeit mit Fieber
  • Schweren allergischen Reaktionen
  • Starken Schmerzen, die nicht nachlassen

Wichtig: Im Zweifelsfall lieber einmal zu viel in die Notaufnahme als einmal zu wenig. Seriöse Telemedizin-Ärzte werden Sie bei Verdacht auf ernste Erkrankungen immer zur persönlichen Vorstellung auffordern.

Wie schnell bekommen Sie bei akuten Beschwerden telemedizinische Hilfe?

Die Verfügbarkeit variiert je nach Anbieter und Tageszeit.

Sofortberatung ohne Termin

Viele kommerzielle Anbieter bieten Sofortberatung:

Typische Wartezeiten:

  • Werktags tagsüber: 5-15 Minuten
  • Abends und Wochenende: 15-30 Minuten
  • Nachts: 20-45 Minuten

Anbieter mit Sofortberatung:

  • TeleClinic
  • Kry
  • Fernarzt
  • Zava

Sie melden sich in der App oder Website an, schildern kurz Ihr Anliegen und werden in eine Warteschlange eingereiht. Sobald ein Arzt verfügbar ist, startet die Video-Sprechstunde.

Terminbuchung bei Hausärzten mit Videosprechstunde

Immer mehr niedergelassene Ärzte bieten Videosprechstunden an:

Vorteile:

  • Der Arzt kennt Ihre Krankengeschichte
  • Direkte Abrechnung über Ihre Versichertenkarte
  • Kontinuität in der Behandlung

Nachteil:

  • Meist keine Soforttermine
  • Oft nur zu regulären Sprechzeiten

Ärztlicher Bereitschaftsdienst 116117

Der kassenärztliche Bereitschaftsdienst ist die offizielle Anlaufstelle außerhalb der Sprechzeiten:

Erreichbarkeit:

  • Abends, nachts, an Wochenenden und Feiertagen
  • Telefon: 116117
  • Auch per App und Website

Sie werden telefonisch beraten und gegebenenfalls an eine Bereitschaftspraxis vor Ort verwiesen. Einige Kassenärztliche Vereinigungen bieten mittlerweile auch Video-Sprechstunden über die 116117 an.

Vergleich der Optionen

AnbieterVerfügbarkeitWartezeitKostenübernahme
Kommerzielle Telemedizin24/75-30 MinTeilweise GKV
Hausarzt mit VideoSprechzeitenTermin erforderlichGKV
116117Außerhalb SprechzeitenVariabelGKV
Notaufnahme24/7Je nach DringlichkeitGKV

Ablauf einer akuten Telemedizin-Konsultation

1. Anmeldung und Symptombeschreibung

Sie öffnen die App oder Website des Anbieters und melden sich an. Bei Sofortberatungen geben Sie bereits wichtige Informationen an:

  • Hauptbeschwerden
  • Seit wann die Symptome bestehen
  • Begleiterscheinungen
  • Vorerkrankungen und Allergien
  • Aktuelle Medikamente

Diese Vorabinformationen helfen dem Arzt, sich vorzubereiten.

2. Wartezeit und Verbindung

Sie werden in eine virtuelle Warteschlange eingereiht. Die voraussichtliche Wartezeit wird angezeigt. Sobald ein Arzt verfügbar ist, erhalten Sie eine Benachrichtigung und die Video-Verbindung startet.

3. Anamnese und Untersuchung

Der Arzt stellt gezielte Fragen:

  • Wie äußern sich die Symptome genau?
  • Wo genau sind die Beschwerden?
  • Wie stark sind sie auf einer Skala von 1-10?
  • Gibt es Auslöser oder verschlimmernde Faktoren?
  • Haben Sie bereits etwas unternommen?

Bei Bedarf bittet der Arzt Sie, betroffene Körperstellen in die Kamera zu zeigen (z.B. gerötete Augen, entzündeter Rachen, Hautausschlag).

4. Diagnose und Behandlungsempfehlung

Basierend auf Ihren Angaben und der visuellen Einschätzung stellt der Arzt eine Verdachtsdiagnose und gibt Empfehlungen:

  • Selbstbehandlung und Hausmittel
  • Rezeptpflichtige Medikamente
  • Krankschreibung bei Arbeitsunfähigkeit
  • Empfehlung zur weiteren Abklärung

5. Digitale Dokumente

Nach der Sprechstunde erhalten Sie:

  • Zusammenfassung der Konsultation
  • Elektronisches Rezept (bei Bedarf)
  • Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (bei Bedarf)
  • Behandlungsempfehlungen und Verhaltenstipps

Die gesamte Konsultation dauert meist 10-20 Minuten.

Vor- und Nachteile von Telemedizin bei akuten Beschwerden

Vorteile

Schneller Zugang: Besonders außerhalb der Praxiszeiten oder in ländlichen Regionen ist Telemedizin oft schneller verfügbar als persönliche ärztliche Hilfe.

Ansteckungsgefahr vermeiden: Bei infektiösen Erkrankungen müssen Sie nicht ins Wartezimmer und andere anstecken oder selbst weitere Erreger aufnehmen.

Bequemlichkeit: Sie können von zuhause aus bleiben, was gerade bei Fieber, Durchfall oder starker Erschöpfung angenehmer ist.

Niedrige Hemmschwelle: Für Bagatellerkrankungen scheuen viele den Gang in die überfüllte Notaufnahme. Telemedizin bietet eine verhältnismäßige Alternative.

Nachteile und Einschränkungen

Keine körperliche Untersuchung: Abtasten des Bauches, Abhören der Lunge oder Messen des Blutdrucks ist nicht möglich. Dies begrenzt die Diagnosemöglichkeiten.

Technische Voraussetzungen: Sie benötigen ein funktionierendes Gerät mit Kamera, stabiles Internet und die Fähigkeit, die Technik zu bedienen – in akuten Stresssituationen nicht immer gegeben.

Eingeschränkte Bildqualität: Feinheiten wie leichte Hautverfärbungen oder kleine Veränderungen können übersehen werden.

Fehlende Notfallkapazität: Bei plötzlicher Verschlechterung kann der Online-Arzt nicht unmittelbar eingreifen.

Kosten und Kostenübernahme bei akuter Telemedizin

Gesetzliche Krankenversicherung

Niedergelassene Ärzte mit Kassenzulassung: Video-Sprechstunden werden wie normale Arztbesuche über die Versichertenkarte abgerechnet. Für Sie entstehen keine zusätzlichen Kosten.

Kommerzielle Anbieter:

  • Einige kooperieren mit Krankenkassen und rechnen direkt ab
  • Andere verlangen zunächst Privatbezahlung, Erstattung müssen Sie bei Ihrer Kasse beantragen
  • Typische Kosten: 20-50 Euro pro Konsultation

116117 (Bereitschaftsdienst): Vollständig kostenlos für gesetzlich Versicherte.

Private Krankenversicherung

Privatpatienten reichen die Rechnung wie gewohnt bei ihrer Versicherung ein. Die Erstattung erfolgt nach den Tarifbedingungen, meist zwischen 80-100 Prozent.

Selbstzahler

Ohne Kostenübernahme sind die Preise transparent:

  • Sofortberatung: 30-60 Euro
  • Rezeptausstellung: meist im Beratungspreis enthalten
  • Krankschreibung: ebenfalls meist inklusive

Für weitere Details zur Kostenstruktur lesen Sie unseren Artikel über Telemedizin Kosten und Preise.

Die besten Anbieter für akute Beschwerden

TeleClinic: Marktführer mit schneller Verfügbarkeit

Stärken:

  • 24/7 Sofortberatung
  • Große Auswahl an Fachrichtungen
  • Durchschnittliche Wartezeit unter 20 Minuten
  • Kooperation mit vielen Krankenkassen

Kosten:

  • Mit Kassenkooperation: kostenfrei
  • Ohne Kooperation: ab 39 Euro

Kry: Benutzerfreundliche App

Stärken:

  • Sehr gute App-Bewertungen
  • Schnelle Terminfindung
  • Transparente Preise
  • Auch langfristige Betreuung möglich

Kosten:

  • Je nach Krankenkasse kostenfrei oder ab 29 Euro

116117: Offizieller Bereitschaftsdienst

Stärken:

  • Kostenlos für alle gesetzlich Versicherten
  • Offiziell und vertrauenswürdig
  • Koordiniert weiterführende Versorgung

Nachteile:

  • Nicht immer Video verfügbar, oft nur Telefon
  • Manchmal lange Wartezeiten

Fernarzt: Spezialist für wiederkehrende Beschwerden

Stärken:

  • Diskreter Service
  • Schnelle Bearbeitung
  • Spezialisiert auf häufige akute Beschwerden

Kosten:

  • Festpreise ab 35 Euro
  • Medikamentenversand möglich

Einen detaillierten Vergleich finden Sie in unserem Telemedizin-Anbieter-Vergleich.

Praktische Tipps für die akute Telemedizin-Konsultation

Vorbereitung trotz Zeitdruck

Auch wenn es schnell gehen muss, helfen kurze Vorbereitungen:

Symptome notieren:

  • Wann haben die Beschwerden begonnen?
  • Wie intensiv sind sie?
  • Was macht sie besser oder schlimmer?

Medikamente bereithalten: Halten Sie Ihre aktuelle Medikamentenliste griffbereit.

Allergien kennen: Wissen Sie, ob Sie auf bestimmte Medikamente allergisch reagieren.

Während der Video-Sprechstunde

Gute Beleuchtung: Sorgen Sie für ausreichend Licht, besonders wenn der Arzt etwas sehen soll (Rachen, Hautausschlag).

Ruhige Umgebung: Auch bei akuten Beschwerden: Suchen Sie einen ruhigen Ort, damit der Arzt Sie gut verstehen kann.

Ehrlich sein: Beschönigen Sie nichts. Nur bei vollständiger Information kann der Arzt richtig einschätzen.

Nachfragen: Wenn Sie etwas nicht verstehen, fragen Sie nach. Gerade bei Schmerzen oder Stress überhört man schnell wichtige Informationen.

Nach der Konsultation

Empfehlungen umsetzen: Lösen Sie Rezepte zeitnah ein und befolgen Sie die Anweisungen.

Beobachten: Achten Sie auf Veränderungen. Bei Verschlechterung erneut Kontakt aufnehmen.

Nachsorge: Bei anhaltenden Beschwerden suchen Sie nach einigen Tagen Ihren Hausarzt auf.

Häufige Fragen zur akuten Telemedizin

Kann der Online-Arzt mich auch krank schreiben?

Ja, bei akuten Beschwerden, die eine Arbeitsunfähigkeit rechtfertigen, kann der Arzt eine elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausstellen. Diese wird automatisch an Ihre Krankenkasse übermittelt.

Typischerweise für maximal drei Tage. Bei längerer Erkrankung ist eine Folgeuntersuchung nötig.

Was passiert, wenn der Arzt unsicher ist?

Ein seriöser Telemedizin-Arzt wird Sie bei Unsicherheit immer zur persönlichen Vorstellung auffordern. Dies ist ein Qualitätsmerkmal, kein Versagen der Telemedizin.

Kann ich den Online-Arzt auch nachts erreichen?

Viele kommerzielle Anbieter bieten 24/7-Service. Die Wartezeiten können nachts länger sein, aber grundsätzlich steht der Service zur Verfügung.

Was ist mit Rezepten für starke Schmerzmittel?

Betäubungsmittel und sehr starke Schmerzmittel können in der Regel nicht per Telemedizin verschrieben werden. Diese erfordern eine persönliche Untersuchung und spezielle Rezeptformulare.

Wird mein Hausarzt informiert?

Das hängt vom Anbieter ab. Bei einigen Plattformen können Sie wählen, ob Ihr Hausarzt einen Bericht erhalten soll. Dies ist sinnvoll für die Kontinuität Ihrer Behandlung.

Fazit: Telemedizin als wertvolle Ergänzung bei akuten Beschwerden

Telemedizin kann bei vielen akuten Beschwerden schnelle, kompetente und unkomplizierte Hilfe bieten. Sie ersetzt nicht den Notarzt oder die Notaufnahme, aber sie schließt eine wichtige Lücke zwischen banalen Beschwerden und echten Notfällen.

Telemedizin ist ideal für:

  • Leichte bis mittelschwere akute Erkrankungen
  • Situationen außerhalb der Praxisöffnungszeiten
  • Menschen mit eingeschränkter Mobilität
  • Infektiöse Erkrankungen, bei denen Ansteckungsgefahr besteht

Wichtig zu beachten:

  • Schätzen Sie die Dringlichkeit realistisch ein
  • Bei Unsicherheit lieber vorsichtiger sein
  • Echte Notfälle gehören in die Notaufnahme
  • Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl

Mit der richtigen Einschätzung kann Telemedizin bei akuten Beschwerden wertvolle Zeit sparen, unnötige Notaufnahmebesuche vermeiden und Ihnen schnell zu Linderung verhelfen. Probieren Sie es aus – am besten bevor der Notfall eintritt, damit Sie im Ernstfall wissen, wie es funktioniert.

Im Notfall immer: 112 wählen!

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